Auf dem 6. Brandenburgischen Erziehungshilfetag, der am 18. und 19. Oktober stattfand, schauten Akteur:innen der Kinder- und Jugendhilfe kritisch darauf, wie die seit gut einem Jahr geltende Reform des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes bis jetzt umgesetzt werden konnte. Die Stiftung JOB beteiligte sich intensiv am fachlichen Austausch und übernahm auch die Moderation der Veranstaltung.
Die 2 Tage in Werder standen in diesem Jahr ganz unter dem Zeichen der Umsetzung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG), das seit Juni 2021 in Kraft getreten ist. Unter dem Titel „Professionelle Beziehungen aktiv gestalten – 496 Tage KJSG“ fragten sich Vertreter:innen von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Jugendämtern, Wohlfahrtsverbänden und Hochschulen in Brandenburg: Welche Forderungen des Gesetzgebers werden bereits realisiert, wo besteht Handlungsbedarf und was kann dabei hilfreich sein?
Um ein möglichst facettenreiches Gesamtbild einzufangen, orientierten sich die Diskussionsrunden, Vorträge und Workshops an fünf zentralen Wirkungsachsen des KJSG:
- Prävention vor Ort
- Beteiligung von Adressat:innen
- Hilfen aus einer Hand
- Besserer Kinder- und Jugendschutz
- Stärkung von jungen Menschen / stärkende Alltagsgestaltung
Der erste Tag startete mit einer Podiumsdiskussion, bei der die Teilnehmer:innen über die Auswirkungen und den Stand der Umsetzung in Brandenburg mit Blick auf „professionelle Beziehungen“ diskutierten. Mit dabei war Doreen Gericke-Umlauft, die bei der Stiftung JOB den Fachbereich Kindertagesbetreuung leitet. Am zweiten Tag fanden dezentral organisierte Workshops statt, unter anderem zum Thema „Hier gibt es ViBes! – Vielfalt und Begegnung am Beispiel des Jugend-&Familienzentrums „Haus am See“ in Werder (Havel)“, mit Jeana Flieger und Janine Orzelski von den Familienzentren in Werder und Beelitz.
Moderiert wurde die 2-tägige Veranstaltung von Olivia Jonas vom Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg und Thomas Lettow, Geschäftsführer der Stiftung JOB. Sein Fazit: „Freie Träger für Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen wie die Stiftung Job befinden sich bei der Umsetzung immer noch in einer Übergangsphase. Die Tagung hat aber deutlich gemacht, dass eine stärkere Partizipation der Beteiligten mehr in den landesgesetzlichen Fokus geraten ist. Und sie hat auch gezeigt, die Beteiligten sind nicht nur die Einrichtungen, die die Reform umsetzen müssen, sondern auch die jungen Menschen, für die die Neuerungen verständlich und nachvollziehbar sein sollten.“