Stiftung JOB eröffnet erstes Mutter-Vater-Kind-Wohnhaus

Für eine Zukunft, die sich lohnt

Anfang Mai haben wir unser erstes Mutter/Vater-Kind-Haus eröffnet. Mit der Einrichtung in Schmergow unterstützen und begleiten wir schwangere Frauen, Mütter und Väter, die für ein Kind unter 6 Jahren Sorge tragen und mit ihrer Elternrolle überfordert sind.

Den Blick nach vorne richten, neue Perspektiven entwickeln – dafür steht der Name „Aussicht“ des umgebauten und frisch renovierten Wohnhauses im südlich der Havel gelegenen Schmergow. Die Eröffnung am 2. Mai war auch gleichzeitig der Einzugstag aller neuen Bewohnerinnen und Bewohner: 4 Mütter, 1 Vater und 7 Kinder.

Im Haus stehen insgesamt 6 Zimmer zur Verfügung, eines für jedes Elternteil mit seinem Kind. 2 Zimmer sind etwas größer, damit auch Mütter oder Väter mit mehreren Kindern ausreichend Platz haben. Ein großzügiges Wohnzimmer, eine geräumige Küche mit großem Esstisch und verschiedene Sanitärbereiche sorgen für eine familiäre Atmosphäre. Zum Haus gehört außerdem ein Garten, in dem die Kinder draußen sein und spielen können. Das Büro unserer 6 pädagogischen Fachkräfte, die abwechselnd rund um die Uhr vor Ort sind, befindet sich im Dachgeschoss.

„Alle Eltern, die hierher kommen, haben ihre eigene schwierige Geschichte. Oft fehlen ihnen positive Erfahrungen, durch die sie selbst Sicherheit und Stabilität erfahren hätten. Unser Ziel ist, die Minderjährigen und jungen Erwachsenen zu befähigen, später ein eigenständiges Leben zu führen und auf das Wohl ihrer Kinder zu achten“, erklärt Nicole Weber, Leiterin des Fachbereichs Stationäre Hilfen zur Erziehung bei der Stiftung JOB.

Den eigenen Haushalt führen, einkaufen, kochen, einer Ausbildung oder einem Beruf nachgehen, soziale Kontakte pflegen, Arzttermine wahrnehmen, Behördengänge erledigen und auch schwierige Situationen mit seinem Kind bewältigen – das alles sollen die Bewohnerinnen und Bewohner im Haus „Aussicht“ Schritt für Schritt lernen. Durch Doppeldienste können unsere erfahrenen Fachkräfte die Elternteile sowohl zu notwenigen Terminen etwa beim Jugendamt begleiten als auch in der Wohngruppe unterstützen.

Die Plätze werden in der Regel vom Jugendamt vergeben und sind für einen Zeitraum von maximal 2 bis 3 Jahren angelegt. Alle 6 Monate wird gemeinsam reflektiert, wie es läuft. „Das Wichtigste ist, dass die Eltern mitmachen. Wir zeigen, wie es gehen kann, aber schlussendlich muss jedes Elternteil seinen eigenen Weg finden. Das Schöne ist, in der Gruppe können alle voneinander lernen und sind nicht alleine mit ihrer Situation“, sagt Nicole Weber.