Unser Anker-Haus, das ehemalige Hotel „Goldener Anker“ in Caputh, betreute im Auftrag verschiedener Jugendämter bis zu 27 männliche Jugendliche, die als minderjährige Flüchtlinge ohne erwachsene Begleitung nach Deutschland gekommen sind. Sie finden im Anker-Haus Schutz und Fürsorge, einen Ort zum Ankommen und die Möglichkeit der Integration. Alle Bewohner gehen zur Schule oder machen eine Ausbildung. Das Betreuungsteam kommt selbst aus verschiedenen Ländern und arbeitet täglich in Tages- und Nachtschichten.
Der Tag und die Woche unterscheiden sich nicht von anderen deutschen Heimeinrichtungen: Nach der Schule gibt es Mittagessen und am Nachmittag schulische Nachhilfe und Freizeitangebote, wie etwa die hauseigene Fahrradwerkstatt, Schachunterricht oder Betätigungen in einem Sportverein. Viele der Jugendlichen bekommen zusätzliche Unterstützung durch ehrenamtlich engagierte Helfer:innen aus der Region.
Die Besonderheit ist, dass die Jugendlichen aus den verschiedensten Nationen kommen und sich einerseits in dieser Kulturvielfalt kennen lernen und zum anderen die Herausforderung meistern, in die deutschen Gegebenheiten einzutauchen: die Sprache, die Vielfalt, die fremden Gewohnheiten. Und sie müssen Geduld und Mut haben, durch die behördlichen Instanzen zu gehen: beim Asylverfahren, bei der Ausbildungssuche oder bei der Beantragung von notwendigen Sachmitteln.
Bei der Unterstützung der Jugendlichen nimmt für unser Betreuungsteam die enge Zusammenarbeit mit den Jugendämtern, Vormundschaft innehabenden Personen, Jurist:innen, Sprachmittler:innen und vielen anderen einen hohen Stellenwert ein.
Zum 31. Dezember 2018 haben wir mit dem Auslaufen unseres Mietvertrages das Anker-Haus in Caputh geschlossen und sind mit unseren verbliebenen Bewohnern in unsere neue Einrichtung, die Jugendwohngruppe Michendorf, umgezogen.